Zweite Stammbahnwanderung

Liebe Mitstreiter und Interessierte des Aktionsbündnisses „Ressourcen nutzen, Natur schützen“

die zweite Stammbahnwanderung unseres Aktionsbündnisses Anfang März (Sonntag, 1.3.2020) fand regen Anklang. Ca. 40 TeilnehmerInnen kamen zur Wanderung entlang der alten Stammbahntrasse von Zehlendorf bis  Kleinmachnow unter der Leitung von Reinhard Crome (BI Zehlendorf, Verkehr) und Dr. Achim Förster (BUND Berlin Süd-West, Natur), um die Strecke zu besichtigen und über Auswirkungen eines Trassenneubaus, sowie ressourcen- und naturschonende Alternativen durch Nutzung der Wannseebahn parallel zur S1 zu diskutieren.

Wir begannen unsere Wanderung mit einem Abstecher zum rückwärtigen Teil des Zehlendorfer Bahnhofs. Dort erläuterte Reinhard Crome die Alternativen zum Neubau der Stammbahn durch die Nutzung der Wannseebahn neben der S1. Gut konnten wir das derzeit ungenutzte Gleis der Wannseebahn mit viel Platz, sowie auch die Bahnhöfe der S-Bahn und Wannseebahn sehen. Auf dem Wannseebahn-Gleis könnten, so Reinhard Crome,  zwischen Wannsee und Zehlendorf schon innerhalb der nächsten 3-5 Jahre Regionalzüge aus Potsdam bis Steglitz fahren, um den wachsenden Pendlerverkehr vom Berliner Umland in die Stadt zu bringen – und das ohne neues Planfeststellungsverfahren und für einen Bruchteil der Investitionskosten, den der aufwändige Neubau der Stammbahn verursachen würde. Während der Neubau der Stammbahn eine lange Planungs- und Bauzeit von mehreren Jahrzehnten mit sich bringen würde, sei das Wannseebahn-Gleis entlang der S1-Strecke voll befahrbar und technisch intakt.

Achim Förster (BUND Berlin Süd-West) gab Einblicke in die Artenvielfalt der Vegetation entlang der zugewachsenen Stammbahntrasse, auf der sich in Jahrzehnten wertvoller Laubmischwald gebildet hat. Er stellte den immensen Naturverlust heraus, den ein Neubau der Stammbahn durch die Landschaftsschutzgebiete entlang der Trasse zur Folge hätte. Ein wertvoller Waldstreifen und das gesamte Landschaftsbild würde durch den Bau der bis zu 50m breiten Trasse zerstört, die Kleinmachnow und Zehlendorf wieder trennen würde. Auf unserem Spaziergang sahen wir auch, wie nah die Trasse in Zehlendorf an den dicht besiedelten Wohngebieten vor allem an der Berlepschstraße vorbeiführen würde. 

Während der Wanderung verstärkte sich der Zielgedanke weiter, in Zeiten des Klimanotstands unsere wertvollen Wald- und Naherholungsgebiete zu erhalten und das Verkehrsproblem der Region so schnell wie möglich mit den bestehenden Ressourcen – der Wannseebahn und verbesserten S-Bahn- und Busanbindungen – zu lösen, statt noch jahrzehntelang auf eine teure neue Stammbahn zu warten.

Hoffen wir, dass das Interesse an unserem Vorschlag weiter wächst und in den aktuellen Diskussionen Berücksichtigung findet!

Über unsere weiteren Aktivitäten halten wir Sie auf dem Laufenden. Weitere Informationen zum Aktionsbündnis finden Sie im Internet unter www.stammbahnalternative.de
Herzliche Grüße im Namen aller Initiatoren des Aktionsbündnisses
Ursula Theiler

Weitere Informationen
Aktionsbündnis Ressourcen nutzen, Natur schützen
Förderverein LSG Buschgraben / Bäketal e. V., Tel. 033203 389922